Die richtige Lösung.

Lukas Haigermoser ist Partner von zobl.bauer. Salzburg – herzliche Gratulation!

Autor: Mag. Dr. Birgit Rauscher-König
Datum: 06. Oktober 2021

Die letzten zehn Jahre hatten es für Lukas Haigermoser in sich: Begonnen hat der Jurist 2011 als Steuerberater-Berufsanwärter, nun ist er Partner und Gesellschafter der Salzburger Kanzlei. Erfahren Sie in unserem Interview seine Gedanken dazu und was er sich für die Zukunft vornimmt. 

Sie haben vor zehn Jahren als Steuerberater-Berufsanwärter bei zobl.bauer. Salzburg begonnen, 2018 folgte die Steuerberater-Prüfung, 2018 jene für Wirtschaftsprüfer. Im März 2020 wurden Sie Prokurist, nun sind Sie Partner. Wie lautet Ihr Resümee des vergangenen Jahrzehnts?

„Die Zeit vergeht leider viel zu schnell – rückwirkend betrachtet ist das beinahe bedenklich, denn meine Erinnerungen an die gute alte Studentenzeit sind schon fast verblasst. Insgesamt waren die vergangenen zehn Jahre aber sehr schön und ich weiß diese Lehrjahre bei zobl.bauer. auch zu schätzen. Denn ohne praktische Erfahrung ist es schwierig, unsere täglichen Aufgaben zu meistern.“

Welche Gedanken hatten Sie rund um die Entscheidung, Partner zu werden?

„Dass ich überhaupt Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer geworden bin, war so nicht absehbar. In jungen Jahren gab es durchaus eine hohe Aversion gegenüber allen finanzbuchhalterischen und steuerrechtlichen Fächern an der Universität. Im Nachhinein betrachtet war der Grund, dass mir damals Wissen und Fähigkeiten fehlten, um aus den vielen Zahlen sinnvolle Rückschlüsse zu ziehen. Ich würde also sagen, ich bin erst in die ganze Thematik hineingewachsen und habe immer mehr Freude bei dieser Arbeit empfunden. Dieses Ziel, Partner in der Kanzlei zu werden, war somit fast vorgegeben. Als Partner ist man Unternehmer mit allen Chancen und Risiken, genauso wie der allergrößte Teil unserer Klienten. Und auf diese Aufgabe freue ich mich wirklich.“

Sie freuen sich auf Ihre Aufgabe – worauf am meisten? Was ändert sich nun für Sie?

„In den letzten 60 Jahren hat sich zobl.bauer. zu einer der größten und erfolgreichsten Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien in Westösterreich entwickelt. Ich freue mich ganz besonders darauf, eine aktive und gestalterische Rolle bei der Weiterentwicklung in den nächsten Jahrzehnten einnehmen zu dürfen. Zukünftig liegt der Fokus sicherlich auch darauf, ein möglichst attraktiver Arbeitgeber zu sein. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Rückgrat unserer Kanzlei und unsere Arbeit ist herausfordernd, aber dafür auch äußerst interessant. Meine tägliche Arbeit wird derzeit sehr viel von COVID-Hilfsmaßnahmen und den damit zusammenhängenden Beratungen geprägt. Schauen wir, wie das nach erfolgreicher Bewältigung der Pandemie sein wird. Ansonsten bringt die Geschäftsführung naturgemäß auch mehr Managementtätigkeiten mit sich.“

zobl.bauer. Salzburg blickt auf eine stetige und erfolgreiche Unternehmensentwicklung zurück. Wie beschreiben Sie die Herausforderungen an Steuerberatungskanzleien?

In unserer Branche erleben wir einen enorm schnellen Wandel, beeinflusst durch die Digitalisierung und durch generelle Veränderungen in der Wirtschaft und am Arbeitsmarkt. Wir als Kanzlei müssen dabei unsere Klienten dort abholen, wo Sie gerade stehen. Egal, ob dies den Digitalisierungsgrad in der Verwaltung oder den Unternehmenslebenszyklus betrifft. Unser Ziel muss es immer sein, einen Mehrwert für unsere Klienten zu schaffen. Die Themengebiete werden dabei immer vielfältiger und dies stellt auch uns vor Herausforderungen. Zwischenzeitlich sind wir als Branche nicht nur Ansprechpartner für steuerliche und betriebswirtschaftliche Belange, sondern auch für Compliance Themen, sind Prüfstelle der öffentlichen Hand und vieles mehr. Ich sehe unsere Branche als eine, die zukünftig stark gefragt ist und auch stark wachsen wird – mit einer Tendenz zu größeren Kanzleistrukturen. Für all das sind wir meiner Meinung nach sehr gut gewappnet.“

Angesichts all dieser Anforderungen und Veränderungen – was sind Ihre konkreten beruflichen und persönlichen Ziele?

„Die tägliche Arbeit findet im Idealfall auf Augenhöhe mit dem Klienten statt – so wird eine nachhaltige Klientenbeziehung geschaffen und der Mehrwert der Beratung erhöht. Die Potenziale, die sich durch die veränderte Arbeitswelt ergeben, müssen wir dabei bestmöglich nutzen. Im Idealfall sind wir hier schneller als unsere Klienten – was nicht immer leicht ist – und können nicht nur die am Markt gewünschten Leistungen anbieten, sondern darüber hinaus neue Lösungen aufzeigen.“

Wir befinden uns nach wie vor mitten in einer weltweiten Pandemie, die auch die Wirtschaft und das Steuersystem gefordert und belastet hat. Was kommt dadurch auf uns zu? 

„Wie und zu welchen Konditionen sich mittlerweile Staaten finanzieren können, ist großteils nur mehr bedingt nachvollziehbar. Allgegenwärtig ist auf jeden Fall der Wunsch nach einer steuerlichen Entlastung des Faktors Arbeit. Die Pandemie hat uns die Schwächen unserer Wertschöpfungsketten, aber auch die Stärken unseres Sozialstaates aufgezeigt. Meiner Meinung nach stehen wir in Österreich nicht so schlecht da. Eine Finanzierung nur über Wachstum und Konjunktursteigerung sehe ich allerdings zukünftig nicht mehr. Ich hoffe auf eine Ökologisierung unseres Konsumverhaltens im Sinne einer Ressourcenschonung und Recyclingmentalität. Für die Finanzierung des Systems bleibt einnahmenseitig wohl nur mehr eine Steuerhöhung oder zumindest eine Steueroptimierung. Mein Gedanke dazu wäre eine vereinheitlichte Besteuerung internationaler Großkonzerne im Sinne einer ‚fairen‘ Betriebsstättenregelung, um die Wertschöpfung in den jeweiligen Ländern zu erfassen. Und wenn im Zuge dessen das Steuersystem vereinfacht wird, wäre dies sowohl im Sinne unseres Berufsstandes als auch unserer Klienten.“

Wie haben Sie die Jahre 2020 und 2021 persönlich erlebt? Was war schwierig und was war das Gute an dieser außergewöhnlichen Zeit?  

„Hätte es Corona nicht gegeben, wäre es mir natürlich lieber gewesen. Ich habe in den Lockdowns auch nicht unbedingt eine Erholung im Sinne einer Work-Life-Balance gesehen – da sind mir Lockdown-freie Zeiten lieber. Als positiv empfinde ich jedoch die durch die Pandemie erzwungene Steigerung der Flexibilität in den Arbeitsprozessen und die damit einhergehenden Möglichkeiten wie Homeoffice, Online-Meetings etc. Diese Dinge sind gekommen, um zu bleiben. Ansonsten sehe ich es auch optimistisch, denn historisch gesehen wachsen wir als Gesellschaft mit den Problemen und Aufgaben, die wir gemeinsam bewältigen. Ich hoffe auf einen gesellschaftlich und politisch sachlichen sowie sachdienlichen Umgang mit dem Virus, welches uns wohl noch länger begleiten wird – ohne große Einschränkungen wie Lockdowns etc. Die erste Testphase wird hier der anstehende Herbst und Winter sein.“

 

 

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